Seiten

Sonntag, 2. November 2014

Du wirst es nicht los. Das kann man nicht loswerden.
Egal wie sehr du dich versteckst. Irgendwann hat das Versteckspiel zwischen Normalsein, Arbeiten, Pseudo-Glücklichsein, Essen als wäre nie etwas gewesen und Freunden, die dich wahrscheinlich nicht mal mögen, ein Ende. 
Du übersiehst es, aber da ist es: ein tiefes, schwarzes Loch. Gefüllt mit Hass, Wut, Schmerz, Tränen, Gedanken und Einsamkeit. Und du fällst und fällst. Nach Luft schnappen fast unmöglich, es fühlt sich an wie Ertrinken.

Du schaust tagtäglich in den Spiegel, doch plötzlich gibt es einen Unterschied zwischen Sehen und Sehen. Denn eigentlich ist es Sehen und Erkennen. Und auf einmal erkennst du, was du getan hast. Du hast versucht all die bösen Worte und all die Vorwürfe, die in dir brodeln mit Fett zu überdecken und zu verschleiern. Aber irgendwann bröckelt auch die beste Fassade und du kannst dich nicht mehr selbst belügen.

Was heißt Glück? Heißt Glück sich jeden Tag mit Essen vollzustopfen, sich selbst Anerkennung einzutrichtern, weil man einen Freund hat, der einen angeblich liebt und sich irgendwie selbst in die Norm zu pressen?

Du weißt schon gar nicht mehr wann du das letzte Mal richtig Hunger gehabt hast, weil du die Leere, in der sich Selbstvertrauen, Selbstliebe und Glück befinden sollten, immer mit Essen füllen musst, weil du es sonst nicht erträgst.

Wieder und wieder versuchst du die Augen vor dem zu verschließen, was aus dir geworden ist. Doch du kannst zwar vor einigem wegrennen, aber eben nicht vor dir selbst.
Und dann siehst du Bilder, auf denen du schön warst, und fragst dich, was aus dir geworden ist. Was hast du nur getan? Der Hass wird immer stärker; die schwarze Wolke aus Worten, die nicht ausgesprochen werden dürfen, verdichtet sich in deinem Kopf und dir wird davon schon ganz schwindelig. Die Sicht verschwimmt und du weißt nicht mehr was Oben und Unten, was Gut und Böse ist. Am liebsten würdest du dir die Haut abziehen und die Augen damit verdecken, damit du das Elend von Leben, in dem du gefangen bist, nicht mehr sehen musst.

Und wieder stehst du auf der Klippe, mit verbundenen Augen, und fragst dich:
Was soll ich nur tun?

1 Kommentar:

  1. Es ist alles gut zwischen uns, aber es hat mich einfach richtig erschüttert, weil ich ihn davor noch nicht habe weinen sehen.

    Danke für deinen lieben Kommentar <3

    AntwortenLöschen